Der initiatische Mensch in der heutigen Zeit

 

In den alten Kulturen und heute noch in einigen Urvölkern gab und gibt es sog. „Initiationsriten“. Da zog dann z.B. der Sohn mit seinem Vater in den Wald und hatte dort – ohne die fürsorgende Mutter – das eine oder andere Abenteuer zu bestehen, in denen er Mut und neue Fertigkeiten entwickeln musste. Wenn der Sohn nach einiger Zeit wieder zurück nach Hause kam, war er ein Mann!

In den christlichen Kirchen findet man heutzutage noch etwas halbherzige Ansätze zum Initiationsweg des Menschen: Taufe, Kommunion bzw. Konfirmation, Hochzeit….. All diese Rituale und Feiern sollen eigentlich den Menschen auf seine nächsthöhere Entwicklungsstufe heben. Und doch werden heute diese Feiern oft sinnentleert begangen und man ist danach immer noch derselbe Mensch, wie vorher.

Insbesondere Jugendliche suchen größtenteils unbewusst nach Ersatzritualen. Das endet oft in lebensgefährlichen Mutproben, wo die Jugendlichen sich und andere beweisen möchten, dass sie schon mutig und erwachsen sind und irgendwo dazu gehören wollen. Auch das klappt meistens nicht, denn es fehlt das Sinnhafte in diesen Mutproben. Alkohol- und Drogenexzesse enden oft in zerstörerischen Prozessen und nicht in sinnhaften Initiationsriten!

Was fehlt also in unserer westlichen Welt?

Prof. Dr. Karlfried Graf Dürckheim, der Begründer der Initiatischen Therapie, beschreibt den Menschen als ein Wesen mit „doppelten Ursprung“. Wir sind Kinder des Himmels und Kinder der Erde. Wir haben einen heilen Wesenskern in uns und außerdem ein Welt-Ich (Ego). Über den Wesenskern fühlen wir uns verbunden mit dem Gegenüber, dem Leben an sich und mit Himmel und Erde. Über das Welt-Ich erfahren wir unser Getrenntsein von Allem. Wenn wir geboren werden, haben wir noch eine Ahnung von der Verbundenheit und von der Seelenheimat. Je älter das Kind wird, entwickelt es sein „Ich“, „meines und deines“ usw. Das getrennte Welt-Ich (Ego) ist geboren und die Verbundenheit wird vergessen! Es legt sich ein Schleier des Vergessens über uns.

Aber dieses „Vergessen“ hat eine Sehnsucht in uns angelegt. Eine Sehnsucht, wieder zurück zu finden in die Verbundenheit und in das zutiefst Sinnhafte.

Und diese Sehnsucht führt uns später dann in Partnerschaften, die uns diese Sehnsucht stillen soll und uns erfüllen soll. Das dies nicht dauerhaft gelingen kann, liegt auf der Hand. Und so suchen wir insbesondere in der 1. Lebenshälfte im Außen nach einem Sinn für unser Dasein und nach etwas, was uns die innere Leere wegnimmt. Vielleicht suchen wir den Sinn im Beruf, im Hobby, im Reichtum, im Ehrenamt, im Sport, bei unseren Kindern…..

Aber es bleibt immer ein unerfülltes Gefühl in uns, zumal die o.g. Beispiele alle etwas Vergängliches haben. Irgendwann sind sie vorbei. Und dann? Dann kann es sein, dass das wieder aufflammende Gefühle von Leere und Einsamkeit überdeckt wird mit Alkohol, Drogen, Arbeitssucht usw. Nur nicht fühlen müssen!

Wir werden es nie im Außen dauerhaft finden! Da draußen ist es einfach nicht zu finden!

Es gibt eine sehr lohnende Suche, die sich nach Innen wendet. Und zwar ins eigene Innere. Zunächst ist da vielleicht gähnende Leere oder viele schmerzhafte Gefühle, die wir ja eigentlich nicht haben wollen. Aber wenn wir uns da durch gegraben haben, nähern wir uns langsam wieder unserem heilen Wesenskern, der in der Tiefe unseres Herzens wohnt. Wenn wir durch wirksame Initiationsriten und -methoden es noch einmal wagen, unser Herz zu öffnen – nach innen – , dann finden wir unseren echten Schatz! Diese Schatzsuche ist dann sinnstiftend und erfüllend!

Im Herzen finden wir einen Raum der Liebe, der Weisheit und der Neutralität den äußeren Dingen gegenüber.

Unser Welt-Ich (Ego) erzählt uns eine Geschichte über das „Außen“ und möchte bestimmte Gefühle fühlen. Z.B. Freude, Glück, Zugehörigkeit usw. und jagt diesen Gefühlen hinterher, in dem es sich in den äußeren Situationen dazu „richtig“ verhalten will. Und der Köder sind die „guten Gefühle“.

Dabei sind all diese guten Gefühle im Herzen bereits vorhanden! Wir können also aufhören im Außen diesen Gefühlen nachzujagen, sondern wir sind eingeladen, uns nach Innen zu wenden und dort diese Gefühle zu suchen und zu finden. Dadurch sind wir sofort frei von äußeren Zwängen und Abhängigkeiten.

Wir haben also immer die Wahl: sind wir gerade in unserer nach Außen gewandten Persönlichkeitsstruktur (unfreies Welt-Ich) oder in unserem eigenen Herzen/Wesen (frei)? Das nach außen wenden kostet uns oft viel Kraft und das nach innen gehen schenkt uns Kraft!

Über unser Denken, über unseren Verstand, sind wir mit dem abgetrennten Teil in uns unterwegs – also dem Welt-Ich. Der Verstand bewertet eine Situation immer nur aus dem bereits Erfahrenen. Und somit erleben wir über unsere Verstandesentscheidungen wenig Neues und eher Mangel als Fülle. Wenn wir vor einer Entscheidung uns in aller Ruhe fragen: „Was will hier wirklich geschehen?“ kann unser Herz uns die nächsten Handlungsimpulse geben und die Wahrscheinlich ist sehr groß, dass wir Fülle erfahren und keinen Mangel!

Dazu ist es not-wendig, dass wir unser eigenes „Wollen“ immer wieder hinterfragen und auch loslassen. Das eigene „Wollen“ kommt aus dem Welt-Ich (Ego) und kreiert getrennte Erfahrungen, die Mangel beinhalten. Die ruhige Herzensfrage „Was will hier wirklich geschehen?“ ist dem Ego ein Dorn im Auge und es wird nicht so schnell aufgeben, seine eigene „Wahrheit“ zu verkünden.

Hier wird schon deutlich, dass sich dieser Wandel über einen längeren Zeitraum hinziehen kann und viele Übergangszeiten beinhaltet.

Das Leben nimmt uns dann mit auf eine neue Reise ins Glück!

Nach und nach können wir dann lernen, auf die Impulse des Herzens zu hören und unsere äußere Welt menschlicher und liebevoller zu gestalten. Über die Herzensimpulse sind wir mit unserer unsterblichen Seele verbunden und vielleicht hat sie sogar einen schönen Lebensplan für uns?

Und die Wahrscheinlichkeit auf diesem Weg wird immer größer, dass wir unsere Lebensdramen abwählen. Aus dem heilen Wesenskern in unserem Herzen gestalten wir unser Leben freudig, friedvoll, lebendig und dankbar! Ganz von alleine…..ohne so großes Abmühen wie vorher!

Wenn wir diesen großen Wandel vom Welt-Ich (Ego) zum Wesenskern (Herz) wirklich vollziehen wollen, braucht es meistens kompetente Unterstützung. Es braucht eine gute spirituelle Wegbegleitung, die einem hilft, die neue Landkarte lesen zu lernen!

Die initiatische Therapie nach Prof. Dr. Graf Dürckheim ist dafür höchst geeignet! Diese Form der spirituellen Wegbegleitung beinhaltet viele verschiedene Elemente. So kann man seinem Wesenskern über das meditative Bogenschießen oder der initiatischen Schwertarbeit näher kommen. Oder über meditative Körperbehandlungen und Meditationen. Oder über den Ausdruck beim Malen, Zeichnen und mit Tonerde.

Vieles ist möglich, aber jeder einzelne Mensch kann entscheiden, aus welcher inneren Stimme er leben möchte! Jedes Herz ist wichtig – auch deines! Wie lautet deine Entscheidung?

 

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